Geschichte unseres Schulstandortes
Als 1969 das damals neue Gebäude der Polytechnischen Oberschule im Andersenweg in Betrieb genommen wurde, sollte ein passender Name gefunden werden. Warum nicht das Naheliegende wählen – einen ehemaligen Einwohner, der berühmt wurde?
So entschied man sich für den Künstler Otto Nagel (1894-1967).
Otto Nagel
Er war zu Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit seinen ersten Ölbildern bekannt geworden. Motive und Themen seiner Werke weisen Otto Nagel als Vertreter eines kritischen Realismus in der Kunst aus. Allerdings fanden seine Arbeiten wegen ihres Gegenstands (oft Themen der Arbeitswelt) nicht nur Bewunderer. Als sich Otto Nagel auch politisch engagierte – er war mit Heinrich Zille Begründer der satirischen Zeitschrift „Eulenspiegel“, die er bis 1931 auch leitete – stieß seine Haltung auf Kritik. Seine Wahl zum Vorsitzenden des Reichsverbandes Bildender Künstler Deutschlands am 30. Januar 1933 wurde tags darauf annulliert. Bald erhielt Nagel Malverbot und wurde inhaftiert. Trotzdem blieb er, soweit möglich, nach seiner Freilassung künstlerisch aktiv.
1945 zog er nach Bergholz-Rehbrücke. Er wohnte für 7 Jahre in der Anna-Seghers-Straße 12, bevor er wieder nach Berlin zog. Bis zu seinem Tod bekleidete Otto Nagel verschiedene Funktionen in der Akademie der Bildenden Künste und im Verband Bildender Künstler. Besonders bekannt wurden sein Selbstbildnis und seine „Berliner Bilder“.
Als 1991 unsere Schule Gesamtschule mit angegliederter Primarstufe wurde, behielten wir den Namen. Auch nach Schließung der Sekundarstufe 1 im Jahre 2005 blieb Otto Nagel der Namensgeber unserer nun selbständigen Grundschule.